Da hatte sich Gülsan fest vorgenommen, sich selbstbewusst und tadellos, schön und als perfekte Hausfrau im TV zu präsentieren, den lieben Gästen kulinarische Köstlichkeiten vorzusetzen und dann die Höchstpunktzahl als Geburtstagsgeschenk abzukassieren.
Das Unterfangen wirkte ambitioniert, das Menü leider nicht. Und so reichte es leider nur für Platz 2, in einer Woche, in der ich nicht den Hauch eines perfekten Dinners erkennen konnte.

Entweder hatte man von Kochen keine Ahnung ( Montag ) oder es gab gute Hausmannskost garniert mit Gastunfreundlichkeit (Dienstag). Hochwertige Zutaten, die in falschen Händen völlig den Geschmack verloren (Mittwoch), ein echtes Billigmenü (Donnerstag) und gestern dann mal wieder türkische Küche, wie schon mehrfach von PD-Kandidaten angeboten, ohne Ideen oder gar Raffinesse.

Joghurtsuppe und Salat aus Gurken, Tomaten, Schafskäse gab es zur Vorspeise. Dazu ein Paprikaspieß, kein Zitronengrasspieß . (Bei der Beschreibung der Vorspeise entstand vor meinem geistigen Auge eine Kuh auf der Alm, die lässig einen Stengel Zitronengras kaut und der Milch für die Almsuppe damit einen exotischen Touch verleiht). Ich muss mich Bärbel anschließen. Suppe und Salat ist eine schwierige Zusammenstellung in einem Gang.

Das Hauptgericht hat auch den interessanten Namen „der Imam fiel um“. Es haute weder die Gäste noch mich vom Hocker. Allerhöchstens wegen der Tomatenrose. Fällt bei mir auf den Boden der 60iger Jahre Küche. Radieschenmäuschen, Mettigel, Käsespießchen.

Zum Nachtisch die bekannte, mit Zuckersirup getränkte Griesschnitte. Ein Kokosparfait und zarte Spuren eines Fruchtcoulis.

Auch die gewöhnungsbedürftige Darbietung der drallen Bauchtänzerin konnte kein orientalisches Flair in die steril wirkende Wohnung bringen. Die Herren ließen sich zwar mitreißen, vielleicht noch ein wenig berauscht vom Shishagenuß in der ersten Pause.

Auf alle Fällen flossen Tränen, bei Benny, ob des überraschenden Gewinns der Woche.
In der Tat. Ein echter Grund zum Weinen.