Selbst Mr.Off war ergriffen von Sabine und den süssesten Stimmchenen von ganz München. Die Gäste schwärmten von charmanter Naivität und herzlicher Ausstrahlung. Eine solche Aura bewegt sogar sonst eher statische Spülmaschinen.
Dann gab es noch zwei ebenfalls selbstverliebte Herren, die tatsächlich zuliessen, dass Simone und Günter das Gastgeschenk alleine die Treppen hochhievten.
Mir hat die 21jährige auch imponiert, ich fand sie ausserordentlich strukturiert in ihrem Schaffen in der Küche. Sie wusste genau was sie tat und fertigte sauber einen Gang nach den andren.
Das Menü selbst hatte einen französischen Touch, ich war etwas verwundert, dass keiner der Weltstädter etwas mit chêvre chaud anfangen konnte. Diese Vorspeise fand ich von der geschmacklichen Kombination her wirklich gelungen. Feigenmousse, geröstetes Brot und Kressesalat zum in der Pfanne erwärmten Ziegenkäse.
Auch der Hauptgang konnte überzeugen. Die Lammkeule im Römertopf ergab ein wunderbares Sösschen. Ich habe selber keine Erfahrung mit diesem Kochgerät, aber 3 Stunden Schmorzeit kam mir etwas viel vor, das hätte man vielleicht besser mit der Niedergarmethode rangehen sollen. Das Ratatouille wurde von allen Gästen gelobt und das Gratin aus einer Mischung von Kartoffeln und ihren süssen orangen Kollegen, schien gelungen. Ein paar vereinsamte Möhren waren noch auf den Tellern gelandet.
Bei der Nachspeise schieden sich dann die Geister. Die schokoladigen Ravioli kamen nicht so gut an, zu süß. Papaya und Apfelsalat wurde gerne genommen.

Insgesamt fand ich das Menü von der Auswahl und Zusammenstellung her fast ein wenig bieder und kräftig. Aber sie hat es gut umgesetzt, darum sind für mich 8 Punkte incl. Kückenbonus eine durchaus faire Bewertung.