Der letzte Abend in Wuppertal setzte der Woche noch einen Höhepunkt der unangenehmen Sorte.
Irgendwie war die Gastgeberin ziemlich schlecht drauf. Sie ging mit einer Miene der Begeisterung ans Werk, dass Zitronen neidvoll erblassen müssten. Ein gutaufgelegter, sympatischer Gatte, der mithelfen durfte, machte allerdings einiges wett.

Zum Apero gab es diesmal für Anastasia ein Malzbier, das schmeckte wie Malzbier. Was für eine Überraschung. Die andren hatten vermutlich Sekt mit irgendetwas Rotem drin. Mladen meinte es hätte nach Traubensaft ohne Alkohol geschmeckt. Apropos "Rot". Man wusste, dass Sabine die Farbe nicht mag und deswegen kam Sabrina auf die glorreiche Idee, alle sollten in roter Kleidung aufkreuzen. Was für ein bezaubernder Einfall.

Aber immerhin passten die Gäste dann zur Tischdeko, die ich ebenso seltsam empfand. Da lag ein Stück dunkler Gazestoff und darauf Chilieschoten und Campells legendäre Sossensuppen drapiert. Ein paar rote einzelne Tulpen vervollständigte das Werk. Wo war da der Bezug zum Menü? Scharf war es nicht und aus der Dose kam ausnahmsweise auch nichts.

Allerdings mal wieder Fond aus dem Glas. Die Mandelschaumsuppe war eine schlichte Kartoffelsuppe mit ausgelassenen Chiorizowürfeln drin. Die dürften allerdings das einzige ausgelassene an diesem Abend gewesen sein, obwohl sich die Männer heftig bemühten sich die Kante zu geben.

Der Hauptgang war komplett frisch zubereitet. Etwas was ich nie kapieren werde, ist, dass man nach Genuß der Vorspeise erst anfängt Karoffeln für einen Gratin zu hobeln. Selbst in Portionsschälchen, braucht das mindestens eine dreiviertel Stunde reine Garzeit mit den rohen Kartoffeln. Das Rinderfilet war vom Durchmesser her ein Riesenteil, auch das musste erstmal angebraten werden und in den Ofen. Die Zubereitung des Hauptgerichts hat also knapp gerechnet sicherlich 90 min gedauert. Aber es sah köstlich aus. Das Fleisch für Anastasia wurde nochmal extra auf der Pfanne nachgebraten.

Dafür war dann die Thymiancreme perfekt vorbereitet. Was mir hier immer wieder aufstößt, sind Speisen, die unabgedeckt im Kühlschrank stehen. Das Innere des Kühlschranks ist, trotz niedriger Temperaturen ziemlich keimbelastet.

Die Creme wurde mit Erdbeermark beträufelt, dazu gab es Espresso und selbstgemachte Cantuccini.
Beim Verzehr der Nachspeise verbot die GG Matze den Mund, das scheint jetzt beim PD Schule zu machen. Er wirkte verständlicherweise kurzzeitig etwas gekränkt, wurde dann mit einem gemeinsamen Bad mit Mama Sabine "belohnt".

Ja, nun. Das PD treibt seltsame Blüten.