Da ist doch auf den letzten (Sende)-metern noch André als Unsympathling der Woche an Karolin vorbeigezogen. Im Nachhinein gesehen, gab es schon vorher einige Anzeichen dafür, dass er nicht so cool ist, wie er tut und gerne sein möchte. Kleiner mistgünstiger Miesepeter, der alles andere als 5 gerade sein lassen kann, sondern nur voll auf Sieg geht, egal war er dafür tun muß. Unfair und sehr charakterbloßlegend - aber dafür haben solche Typen immer einen Haufen guter Ausreden in der Tasche. Bewegen sich solche Menschen alle in einem Umfeld, wo alle so sind und das noch zu Schulterklopfen führt, ist es ihnen egal (glaub ich nicht) oder sind sie einfach zu blöd, um sich die Konsequenzen vorzustellen?
Das war mit Sicherheit ein Stück von einem PD entfernt und so viel Ahnung vom Kochen, wie sie sich einbildet, hat sie beiweitem nicht, dafür hat sie zu viele Basisfehler gemacht. Aber es war auf jeden Fall mehr als 5 Punkte wert, wobei ich sie mit André gleichauf sehe. Nicht unbedingt was das Ergebnis betrifft, aber dafür, dass André kochen ließ.
Die VS war einfallslos. Ruccola, so wie Gott ihn geschaffen hat mit einer dicken gepimpten Mayopampe, matschigen Mangos und in der Pfanne gesuddelten (hoffentlich enddarmten) Garnelen
Der Hauptgang hätte was werden können wenn sie das Reh mal ordentlich angebraten hätte. Wenn der Gatte das Tier selbst geschossen hat, war da sicher auch mehr dran, woraus sie eine Soße hätte machen können. Risotto halte ich nur insofern für passend, als das es nach keiner zusätzlichen Soße verlangt, wobei sie mit der Säure aus dem Sekt etwas zu großzügig umgegangen ist. Da gehört etwas Fingerspitzengefühl für.
Das Dessert hat mir noch am besten gefallen, auch wenn die Küchlein nicht gerade perfekt waren, aber wollen wir mal nicht so sein.
Siegerin der Herzen ist auf jeden Fall Susanne, die mit ihrer Persönlichkeit, Witz, Charme und Großzügigkeit gewinnen konnte.
Das war alles weit weg von einem perfekten und von einem Gala-Dinner gestern Abend.
Als ich die Erde und das Moss auf dem Esstisch sah, war für mich die Sache schon gelaufen. Ich möchte so was nicht auf einem Esstisch haben, da war die Spinne im Salat vorprogrammiert. Ok, ich hätte sie vielleicht dezent weggetan. Aber dem André zu unterstellen, er hätte sie mitgebracht, bei dem Urwald auf dem Tisch, fand ich schon ziemlich dreist. Und ich wäre auch sauer gewesen, wenn jemand mir seine Finger ins Essen gesteckt hätte und eine Spinne darin zerquetscht hätte und soviel Leichenspuren auf dem Teller hinterlassen hätte, dass das CSI seine wahre Freude daran gehabt hätte. Karo hat ziemlich kritisiert in der Woche und hat die grossartige Köchin raushängen lassen, da muss sie sich auch Kritik gefallen lassen und auch damit rechnen, dass jemand, der an allem rumkrittelt, mindestens genauso kritisch betrachtet wird.
Die Vorspeise fand ich ziemlich langweilig. Komisch und überhaupt nicht apettitlich fand ich das selbst kreiierte Dressing - gekaufte Majo mit Sojasauce und Cayenne. Nicht gerade kreativ und überhaupt nicht dinnertauglich.
Als ich sah, dass es Reh gab, dass auf Italienreise geht, habe ich mir eine richtig leckere Sauce zu selbstgemachter Pasta vorgestellt. Stattdessen gab es ein Risotto, dass mit Champus etwas übersäuert war. Nicht wirklich der Hit.
Und das Dessert war halt ein Schokotörtchen, dass auf irgendwelche gekauften Schokosplittern kredenzt wurde, nicht gerade sehr einfallsreich. Das Eis war dann wieder vorbereitet, von wem wurde nicht gesagt. Es wurde nur gezeigt, wie es in der Eismaschine gerührt wurde. SO richtig kann ich nicht daran glauben, dass Karo das alleine vorbereitet hat, so gross wie sie denkt, sind ihre Kochkünste nicht.
Schade eigentlich, ich hatte auf dieses Dinner getippt. Da hätte man sehr viel mehr draus machen können. Für mich geht die Platzierung vollkommen in Ordnung.
Von einem Galadinner habe auch ich völlig andere Vorstellungen. Das beginnt mit allerhand hochwertigen Produkten, deren raffinierte Zubereitung und Darbietung, edle Getränke, perfekte und liebenswürdige Gastgebermanieren und endet bei der Tischdeko. Keinesfalls hat dabei frisches Moos etwas zu suchen und daraus kreuchende Bewohner des Waldes würde ich auch nicht gerne aufgetischt kriegen. Ich würde es auch nicht gustieren, wenn mir der Gastgeber auf meinem Teller ein entlaufenes Insekt zerquetscht. Das kann ich auch selber, allerdings würde ich kein Gedöns darum machen und möglichst dezent ein Papiertaschentuch nehmen.
Den Champagner als Aperitiv nehm ich gern, aber dann wirds leider kochtechnisch mäßig. Die Scampi machten nochmal den Freischwimmer in der Pfanne und eine Majo mit Sojasauce und Cayennepfeffer ist nicht grad der Bringer. Angeblich war das Fleisch ja von einem Bock, der am 1.Mai von GG-Göga erlegt wurde. Dann hätte es zum Zeitpunkt der Aufzeichnung schon fast 1 Jahr im TK zugebracht. Bei der Zubereitung ging das Selbe ab wie bei den Scampi. Karolin packte ratzfatz die Pfanne brechend voll und kurz drauf stand darin die Flüssigkeit. Hat mich gewundert, dass es trotzdem zart und rosa gelang. Risotto, das dann allerdings zu säuerlich war, ist eine Beilage, die ich zu Wild unpassend finde. Die Pilze ok, aber insgesamt sah das ziemlich gewöhnungsbedürftig aus.
Beim Nachtisch hat es dann das inzwischen auch schon ausgelutschte Schokotörtchen. Es sah gelungen aus, Schneegeriesel hätte sie mit Puderzucker effektvoller hingekriegt. Aber dekoratives Anrichten beherrscht sie ja nach eigenen Angaben weniger. Also, liebe Karo bleib bei deinen Leisten, häng das gelbe Cocktailkleid bis auf Weiteres in den Schrank und mach vielleicht doch mal einen Kochkurs.
Andre's sicherlich eher taktisch begründete 5 Punkte empfand ich unverschämt.. Aber die beiden nahmen sich nichts in den gegenseitigen Verdächtigungen. Dass die Fotos der Einwegkamera tatsächlich ein baldiges Treffen aller Teilnehmer ermöglichen, mmh das glaub ich eher weniger.
Dine&More
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27.04.2012 10:23
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