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Eigentlich ist es überflüssig, über den letzten Abend noch was zu schreiben, weil er in keiner Weise aus dem dieswöchentlichem Rahmen gefallen ist. Es war durchaus eßbar, aber unoriginell, langweilig und von keiner Kochkunst beseelt.
So hat denn erwartungsgemäß Moritz gewonnen, für den sich seine Investition amortisiert hat. Das wäre in anderen Städten bei weitem kein Garant für den Sieg gewesen, aber für Möchte-gern-schicki-mickis, die zwar von nichts eine Ahnung haben, aber etwas Teures grundsätzlich für genial halten müssen, war das eigentlich logisch. Bei meinem Tipp hab ich unverständlicherweise diesen typischen Berlinfaktor nicht mit ins Kalkül gezogen. Für Svenja muß die Woche furchtbar gewesen sein: sie mußte wenigstens so tun, als ob sie etwas essen und trinken würde. Ihre Portion hätte man gleich dem Hund geben können. Noch eine Berlinwoche werde ich mir nicht mehr antun.
Ja, den Berlin-Faktor, den hatte ich auch vergessen, als ich am Montag einschaltete, wieder abschaltete und den Dienstag ausließ. Aber dann habe ich gemerkt, dass es am Mittwoch mit der Spielerfrau ja ganz unterhaltsam wurde. Irgendwie gehobenes Proll-Niveau. Ich weiß auch nicht, wie ich den Berlin-Faktor definieren soll, mit Kochen hat das jedenfalls immer wenig zu tun, aber man hat trotzdem Spaß. So wie bei den Köln-Sendungen, wo man schon immer weiß, dass beim Stöbern irgendwelche Karnevalsutensilien zum Vorschein kommen, sich die Gäste verkleiden und Polonäse tanzen. Ich weiß, mein Beitrag hat jetzt auch nicht viel mit Kochen zu tun, aber die Berlin- und Köln-Sendungen ja im Allgemeinen auch nicht. Da fällt mir noch ein: Die Wuppertal-Sendungen generieren auch stets ihren ganz eigenen Faktor … Und mir fällt ein, dass es schon verdammt lange her ist, dass ich überhaupt mal dachte: Das musst du mal nachkochen! Geschweige denn, mir wirklich ein "Rezept" der Kandidaten rausgesucht habe.
Zitat von Curry59Ja, den Berlin-Faktor, den hatte ich auch vergessen, als ich am Montag einschaltete, wieder abschaltete und den Dienstag ausließ. Aber dann habe ich gemerkt, dass es am Mittwoch mit der Spielerfrau ja ganz unterhaltsam wurde. Irgendwie gehobenes Proll-Niveau. Ich weiß auch nicht, wie ich den Berlin-Faktor definieren soll, mit Kochen hat das jedenfalls immer wenig zu tun, aber man hat trotzdem Spaß. So wie bei den Köln-Sendungen, wo man schon immer weiß, dass beim Stöbern irgendwelche Karnevalsutensilien zum Vorschein kommen, sich die Gäste verkleiden und Polonäse tanzen. Ich weiß, mein Beitrag hat jetzt auch nicht viel mit Kochen zu tun, aber die Berlin- und Köln-Sendungen ja im Allgemeinen auch nicht. Da fällt mir noch ein: Die Wuppertal-Sendungen generieren auch stets ihren ganz eigenen Faktor … Und mir fällt ein, dass es schon verdammt lange her ist, dass ich überhaupt mal dachte: Das musst du mal nachkochen! Geschweige denn, mir wirklich ein "Rezept" der Kandidaten rausgesucht habe.
Du hast Recht. Leider bin ich hier zu dicht dran und kann solche Leute nicht ertragen. Bei anderen Städten bin ich auch toleranter. Und als leidenschaftliche Rheinländerin hab ich nicht mal Probleme mit Jecken.
Mir geht es da ganz anders. Ich bin auch Berlinerin, zwar keine waschechte, aber ich lebe schon lange mittendrin und ich kann nicht sagen, dass mir diese Leute unerträglich sind. Das ist doch das Schöne an Berlin, das alle nebeneinander und miteinander leben können, egal wie normal oder verrückt sie nun sind. Jeder kann hier leben wie er möchte, ich tue das auch und ich geniesse das.
Zitat von toskanineMir geht es da ganz anders. Ich bin auch Berlinerin, zwar keine waschechte, aber ich lebe schon lange mittendrin und ich kann nicht sagen, dass mir diese Leute unerträglich sind. Das ist doch das Schöne an Berlin, das alle nebeneinander und miteinander leben können, egal wie normal oder verrückt sie nun sind. Jeder kann hier leben wie er möchte, ich tue das auch und ich geniesse das.
Ich weiß, dass viele so denke wie Du und ich denke auch, dass ihr Euch das nur schönredet. Ich konnte das noch nie - mir die Realität zu hinbiegen, bis sie mir gefällt. Ich finde Berlin prollig und verkommen. Gerade erst diese Woche erschien in DER WELT eine Seite mit Beiträgen von verschiedenen Journalisten über Berlin. Da wurde man mal wieder dran erinnert, daß in Berlin die Hälfte der Bevölkerung von Transferleistungen lebt und auch noch stolz darauf ist. Dass Berlin 4 Mrd. (das meiste von allen anderen) vom Länderfinanzausgleich bekommt und trotzdem weiter Schulden macht. Die Politikerclique ist das letzte, der Verwaltungsappartat ein aufgeblähter Wasserkopf, Schulen in einem 3. Weltzustand, die S-Bahn hat Dauerprobleme, aber die Verzögerung der Ausschreibung führt dazu, dass 1 Mrd. mehr gebraucht werden und das Flughafendisaster ist nur symptomatisch. Berliner (und die meisten Zugezogenen passen sich brav an) die unfreundlichsten Menschen der Welt, am ungepflegtesten und am schlechtesten angezogen. Kein Wunder, das alles färbt ab.
Zitat: "Wer nach Berlin zieht, muss sich eine neue Definition von gutem Benimm erarbeiten. Dazu gehört vor allem früh morgens in der U-Bahn grimmig dreinzuschauen - aus Rücksicht. Der echte Berliner leidet nämlich unter zu viel Fröhlichkeit. Berliner werden ist im Wesentlichen ein Prozess des sozial sinnvollen Verrohens."
Ich will mich nicht anpassen, habe mir aber (leider) schon das Grüßen bevor ich ein Geschäft betrete, abgewöhnt, nachdem ich dann immer angeschaut wurde, als hätte ich was Unanständiges gesagt. Wie schön ist doch dagegen ein freundliches "Grüß Gott", wie es unsere bayrischen Mitmenschen pflegen. Ich hab auch schon in München gewohnt und das ist meine Stadt.
Oh ich glaube nicht, dass ich mir hier was schönrede. Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen und habe Spießigkeit in ihrer höchsten Vollendung erlebt. Da gab es schöne gepflegte Vorgärten und es wurde von den Nachbarn penibelst darauf geachtet, dass der Rasen auch exakt die richtige Höhe hat. Und wehe die Blumen standen nicht in Reih und Glied. Und wehe man fegte nicht regelmäßig den Gehweg vor seinem Haus. Und als ich dann in die Pubertät kam und meine Eltern mich schon mal allein zu Hause liessen, wenn sie verreisten - dann brauchte ich meinen Eltern nicht zu erzählen, was ich in dieser Zeit so alles gemacht habe, das taten schon die Nachbar. Ich war 16 Jahre alt, als ich mir ein sogenanntes Hemblusenkleid zulegte, das etwas weiter geschnitten war und schon war ich schwanger und es gab mindestens 3 mögliche Väter. Keinen Schritt konnte man tun, in diesem feinen sauberen Ort, ohne dass das gleich von etlichen Nachbar diskutiert wurde. Als dann meine Cousine nach Berlin ging und sich in einen ägyptischen Studenten verliebte und auch noch ein Kind von ihm bekam, na da war vielleicht was los. Ein Kind von einem Ausländer und dann auch noch ein farbiger - die Frau muss ja wohl ganz auf den Hund gekommen sein. Ich hatte das Glück, sehr tolerante Eltern zu haben. Als eine Nachbarin meiner Mutter mal erzählte, dass ich im Alter von 17 Jahren mal mit meinem damaligen Freund nachts vor dem Haus ein wenig rumgeknutscht habe, meinte sie nur, ich sollte mir das nächste mal eine weniger beleuchtete Stelle aussuchen. Ich habe das Leben in diesem sauberen, feinen aber spießigen Dorf gehaßt. Hier in Berlin kann jeder leben, wie er es für richtig hält. Und ich kann hier nur von mir berichten. Ich lebe in einem Haus, in dem Menschen vieler Nationalitäten leben, jeder läßt jeden so leben, wie er möchte und wenn wir Lust und Laune haben, dann feiern wir auch zusammen. Aber wenn es mal eng wird und man in irgendeiner Art und Weise Hilfe braucht, dann kann ich mich auf meine Nachbarn verlassen. Mir gefällt es hier in Berlin gerade deswegen, lieber ein wenig schmuddeliger und dafür toleranter als sauber, fein und engstirnig. Ich lebe gerne hier und fühle mich hier auch wohl. Wenn ich Berlin nicht lieben würde und mich hier nicht wohlfühlen würde, dann würde ich hier keinesfalls leben. Irgendwo zu leben, wo ich mich nicht wohlfühle, käme für mich nicht in Frage. Dann lieber woanders hinziehen, etwas auszuhalten, was einem das Leben vergällt - ist für mich absolute Verschwendung von Lebenszeit.
Toskanine, ich wohne zwar nicht in Berlin, aber im mindestens ebenso verkommenen Sündenpfuhl Hamburgs, aber ich bin da völlig Deiner Meinung. Ich bin in einer norddeutschen Kleinstadt groß geworden und habe dort genau die gleiche soziale Kontrolle und den Zwang zur Gleichschaltung erlebt wie Du. Nie wieder! Wenn ich irgendwo Verblendung und die Tendenz, die Realität zu verbiegen, bis sie in die eigene enge und bornierte Weltanschauung paßt, gesehen habe, dann dort. Das Leben in der Großstadt kann einem zeigen, was es alles an bunten und überraschenden Lebensentwürfen gibt. Aber das muß man natürlich auch ertragen können...
Ach so, und zu Norbi: war natürlich nicht der Überflieger, aber das Hauptgericht fand ich mit der mediterranen Marinade durchaus interessant und werde es nächste Woche mal nachkochen. Ist nicht gerade das richtige für ein perfektes Dinner, schmeckt aber sicher gut. Großen Respekt habe ich vor Norbis Lebensentwurf, der mit Mitte 40 nochmal komplett umgekrempelt wurde. Dazu gehört sehr großer Mut.
Dine&More
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03.05.2012 10:18
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