Die große Kochkunst war das nun wirklich nicht. Irene hat ihrer Verspieltheit gefrönt.
Wie schon tags davor, ein Sammelsurium von Speisen, eine wenig harmonische Menüfolge und ein Integrationsmotto,
nur auf den zweiten Blick oder mit Erklärung zu entarnen: "Wir Franken sind weltoffen"

Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass der Geschmack von Radieschenbutter auf Brot zu Mozzarella mit Mango
und Gambas zusammengeht. Jedes für sich mag ja gut gewesen sein, aber die Kombination erschlägt einen.
Selbstredend mussten Käse und Frucht in Förmchen ausgestochen werden, damit es hübsch rüber kommt.

Wie sie den Hautgang zusammen montiert hat, hab ich irgendwie übersehen, auf jeden Fall würde Schuhbeck
den Kalbsrücken nie ohne eine schön einreduzierte Sauce rausgehen lassen. Das was da dünne mit verlorenen
Einmachkirschen auf dem nicht vorgewärmten Teller schwamm, konnte man als solche nicht bezeichnen.
Schleifchengeformte Semmelknödel liessen grüssen. Liane hat sofort die Feinheit "hallo Kitty" erkannt und war
sichtlich glücklich. Die Frage, ob Irene diese Figur überhaupt kennt, blieb unbeantwortet.
Damit der Teller nicht so leer daher kommt wurde heimlich noch Spargelgemüse gefertigt.

Beim Nachtisch durfte dann vollends der Glööckler von der Leine. Waffeln mit Goldstaub und eine ansonsten
griesbreiähnlich angerichtete Weincreme, mit Trauben garniert und goldig bestäubt.