Menü "Ein Date zu fünft!": Vorspeise: Gefüllte Champignons nach eigenem Geheimrezept mit Feldsalat Hauptspeise: Roastbeef mit Kartoffelgratin Nachspeise: Gebackene Eistorte
Aperitif: ist mir entfallen - nur hätte mich dieser Zuckerrand gestört. Ich finde es unangenehm auf Zuckerkörner rumzukauen wenn ich eigentlich etwas süffiges geniessen möchte. Wirkte für mich wie aus den 70ern entsprungen.
Vorspeise: Genauso ein alter Hut wie der Zuckerrand am Glas. Gefüllte Champignons mit zerdrücktem Feta und Kräutern. Darauf wurde dann noch ein Scheibe Brie gepappt. Ich kann Mladen verstehen, dass er den gehärteten Brierand nicht mochte. Dann wurde das Ganze mit Sahne und einem Suppenwürfel in den Ofen geschoben. Und ich war sprachlos - vielleicht war das mal ein Lieblingskindergericht aus Vorschultagen von Matthias. Ich fand es einfach nur langweilig. In der Salatsoße war viel zu viel Essig und den Whiskey hätte er sich auch sparen können - der hat höchstens in einem Sößchen zum Hauptgang gepasst. Ich fand es auch grenzwertig, dass er nicht an seinen schwangeren Gast gedacht hatte. Langweilige Vorspeise aus den 70ern.
Hauptgang: Die Linie zog sich durch den Abend - es gab langweilige TK-Bohnen und ein Kartoffelgratin, dass in einem Töpfchen serviert auch noch schlecht zu essen ist. Warum in Gottes Namen hat er dieses Roastbeef nicht schon am Nachmittag im Backofen niedrig gegart? Das waren ja rohe Batzen die da auf den Tellern landeten. Matthias schien mir entweder völlig ahnungslos oder beratungsresistent, denn es war eine Unverschämtheit, diesen Garungsgrad als medium zu bezeichnen. Langeweiliger Hauptgang aus den 70ern.
Dessert: Auch hier wurde stümperhaft und grob gearbeitet - der Teigboden wurde zerfleddert und das Ergebnis auf den Ofen geschoben ... Danach war mir klar, dass Matthias das Eis nicht selbst gemacht hatte - Mama wohnt ja auch um die Ecke ... Der für mich gelungenste Gang.
Frühstück: Ich mag nicht diese gerollten Wurstscheiben - irgendwie fehlte da noch der Dosenspargel drin. Immerhin wäre Matthias dann seinem heimlichen 70erJahreMotto treu geblieben.
Kein schöner Abend, höchstens 5 Punkte von mir.
"Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt täglich mindestens einen, der aufrecht darunter durchgehen kann."
Das Date zu fünft war zwar kein Blinddate, was die Gäste anging, aber in der Küche tat sich so einiges an Unbekanntem für Matthias auf.
Im Wohnzimmer versuchte er sich hin und wieder als Scherzkeks in Anzug und Krawatte. Die Dates bekammen zum Apero einen starken Cocktail zum Aufwärmen. Ganz zufällig kam ihm gerade noch rechtzeitig die Idee, für die schwangerne Dame mit den vielen A's im Namen eine Alternative anzubieten. Ein leeres Glas mit Zuckerrand. Hahaha.
Dann das ominöse Geheimrezept für die Champignonköpfe. Fetabrösel und Kräuter? Im Ofen in einer Sauce? gegart und mit einer Scheibe Pseudocamenbert belegt. Serviert wurde das mit Feldsalat und einem (Kopf)Schütteldressing. Auch noch auf dem selben Teller, so dass die Mischung aus Unmengen von saurem Hengstenbergbalsamico, Öl , Wiskey und Trockenkräutern unter die Pilze floß.
Das Roastbeef wäre soweit ok gewesen, wenn er es richtig gegart hätte. So ein tolles Stück Fleisch kann man gut marinieren, z.b. mit Knoblauch, zerstossenen Pfeffer, Nelkenkörnern. Die Fettschicht schneidet man vorsichtig und rautenförmig ein, dann kann er Fettsaft sich über dem Braten verteilen und es saftig halten. Vielleicht stimmte tatsächlich was mit dem Ofen nicht, oder es lag daran, dass er den Gratin oben mitgarte und das Fleisch damit von der Oberhitze zu wenig ab bekam.
Auf jeden Fall sollte er dringend noch mal nachlesen wie die Definition von bloody, rare, medium, well-done ist. So wie er es serviert hatte, war es natürlich komplett nichts für Anastasia. Ein bedauerlicher Fauxpas des jungen GG. Hätte er mal besser auf Ersatzmama Sabine gehört.
Die Eistorte ist für mich auch ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, aber was solls. Wir sind in Wuppertal. Der Biskuit sah gut aus, aber wenn man ihn so ungeschickt aus der Silikonform stürzt, muss man sich nicht wundern, dass er reißt. Warmer Biskuitteig ist wie Watte. Das Eis dagegen war betonartig gefroren und hatte auch im Ofen zu wenig Wärme, um sich zartschmelzend unter der Eischneemasse zu entfalten. Das Rotweineis sah cremig aus.
Matthias hat wohl auf Gegensätze gesetzt und ich vermute mal für dieses Date gibt es keine neuerliche Verabredung. Ausser - er lernt noch viel dazu.
Bismarck soll gesagt haben, dass er, wenn die Welt untergeht, in Meck Pomm sein wollte, da dort alles 50 Jahre zurück ist. Jetzt hätte er nach dem Abend Wuppertal, bzw. das gottverlassene Nest am Ende der Welt von gestern genommen. Wie kann man als junger Mensch da freiwillig leben?
Der olle Bismarck. Soweit zurück ist Meck-Pomm. nun auch wieder. Vielleicht ein paar Tage, aber wir von da oben können schon mit Messer und Gabel essen.
Dine&More
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19.04.2012 22:12
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