Eine gepiercte und tätowierte Ancela entpuppte sich als biederes Muttchen. Ihre, mit Stolz klischeehafte Kindererziehung in Ehren, aber dann erwarte ich von ihr ein italienisches Menü "alla mamma" das es nur so kracht. Leider wurde ich enttäuscht.
Aperitif: Bitter-süß, der Name ist mir entfallen.
Vorspeise: Eine einfache Gemüsepfanne wozu man noch eine Freundin als Schnippelhilfe braucht. Schön, dass sie das Brot selbst gebacken hat.
Hauptgang: Ebenso wie die Vorspeise null Schwierigkeitsgrad. Gnocchi sind für eine echte Italienerin kein Problem, doch die richtige Kartoffelsorte hat Ancela erst durch pD-gucken erfahren ... Der Fisch wurde mit 3 Schnittlauchhalmen belegt und dann mit rohem Schinken umwickelt. Die Soße wurde vermurckst indem immer mehr Komponenten hinzu kamen und trotzdem fehlte den Gäste Geschmack. Höchstwahrscheinlich hat Ancela den Wein zu schnell mit Fond vermischt und nicht lang genug einreduzieren lassen. Dann diese obligatorischen Chilifäden, in Massen auf den Teller dekoriert erinnern sie nicht nur an Schamhaare, sie haben auch eine ähnliche Konsistenz im Mund.
Dessert: Einfachheit war Ancelas Programm und sie ist auch hier nicht davon abgewichen. Apfelmus ist für mich eigentlich nicht dinnertauglich, geschichtet auf zerbröselte gekaufte Kekse und mit angerührtem Ricotta geschichtet war das nix Großes. Da halfen auch die angeschwärzten selbstgebackenen Kekse und das Karamellgekrümmel nicht.
Von mir 5 Punkte
"Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt täglich mindestens einen, der aufrecht darunter durchgehen kann."
geniesserin, ich bin voll Deiner Meinung (incl klischeehafte Kindererziehung). Italienische bzw. sizilianische Küche kann sehr viel einfallsreicher sein als dieses Menü. Das war nette italienische Alltagsküche, aber nicht mehr. Die Sauce war nicht mal das. Richtig enttäuscht war ich vom Dessert - es gibt so tolle italienische Dolci! Aber Ricotta mit Apfelmus? Naja, was solls, heute abend kann sie wieder über das Essen der anderen meckern...
Ich würde das nicht einmal italienische Alltagsküche nennen. Das war das Essen einer Deutschen, die italienisch kochen wollte. Von ihren Reminiszenzen an ihre Kindheit ist wohl doch nicht viel hängen geblieben. So etwas würde es in Sizilien bestimmt nicht geben.
Für Caponata gibt es unterschiedliche Varianten - es ist ja ein bäuerliches Gericht mit Zutaten von der Insel - aber Mozzarella hat darin so gar nichts verloren. Statt dessen gehören Mandeln oder Pinienkerne und Rosinen hinein. Dem selbstgebackenen Backpulverbrot hätte ich dann ein gekauftes Ciabatta vorgezogen.
Diese Plörre zum Fisch war gruselich. Das Dessert mehr als einfach. Es gibt so tolle Gerichte in Sizilien und sie macht so einen Murks.
mir unverständlich, dass man als begeisterte dpD- Guckerin fast sämtliche "No goes" vor der Kamera erfüllt. Sie hätte vielleicht mal bei uns länger mitlesen sollen, das schult den Blick ungemein ;-) Geradezu verzückt war ich zunächst angesichts des portionsweise eingefrorenen Fonds. Aber das hat die Sauce auch nicht mehr gerettet. Irgendwann beschlich mich der Verdacht, es handele sich vielleicht um gefrorenes Cola-Eis. Habe den Gedanken aber wieder verworfen, denn dann hätte es Angela ja aufgrund der Süße geschmeckt.....
Dine&More
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21.03.2012 14:37
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