der abend begann mit einem glas cremant brut aus dem languedoc roussillon, einem sehr guten schaumwein, dazu reichte die gastgeberin ciabattascheiben bestrichen mit einer schnell hergestellten tapenade .
sie hackte im blitzhacker entsteinte schwarze oliven, etwas knoblauch, einige kapern, 2 sardellenfilets, 1 stiel thymian mit etwas olivenöl und würzte die paste mit fleur de sel. l aus der nicht regionalen abteilung stammte die vorspeise, ein erfrischender gazpacho-salat, bestehend aus gehäuteten paprikaschoten, salatgurke, tomaten, staudensellerie und süßer wassermelone. dass gemüse und die melone wurde in stücke geschnitten und mit einer klassischen vinaigrette angerichtet.
die gatgeberin zupfte petersilien und basilikumblättchen von den stielen , hackte sie fein und vermischte alles mit etwas olivenöl. mit diesem kräuteröl wurden geröstete ciabattascheiben bestichen und zu dem salat serviert.
etwas aufwändiger wurde dann die hauptspeise zubereitet. sie kochte eine reduktion aus orangensaft und rote- bete-saft, etwas gehacktem ingwer und schmeckte sie mit etwas chardonnay-essig, salz und pfeffer ab. von einem lachsfilet wurde die haut entfernt, es in portionsstücke geschnitten, mit etwas öl bestrichen und in eine ofenfeste form gelegt. einige stiele estragon kam hinzu, die form wurde mit klarsichtfolie verschlossen und ca. 15-20 minuten gegart.
in der zwischenzeit putzte die gastgeberin junge möhren und frühlingszwiebeln halbierte sie und garte sie in einer pfanne . danach wurde auch hier etwas fein geschnittener estragon untergemischt.
die rote-bete-reduktion wurde wieder erwärmt, mit einem milchaufschäumer leicht aufgeschäumt und über den lachs gegeben und mit dem gemüse zusammen angerichtet. ein schönes und farbenfrohes bild.
das dessert passte vom schwierigkeitegrad zu den anderen gerichten.
die köchin würfelte aprikosen, mischte sie mit holunderblütensirup und gab sie in ein glas. frischkäse, puderzucker, limettenschale und -saft , mark einer vanilleschote wurden vermischt , geschlagene sahne untergerührt und auf die aprikosen geschichtet. das ganze wurde dan mit shortbreadbröseln bestreut.
ein schönes menü , ich werde es nachkochen. die rezpte finde ich in der neuen ausgabe von essen & trinken.
ich habe, während das elend im fernsehen lief, die zeitschrift intensiv gelesen und mir vorgestellt, wie jemand all das kochen würde. beim pd kann man so etwas ja nicht mehr sehen, da muß man ertragen, wie schlechte selbstdarsteller auf höchstem niveau dilletieren. da knips ich doch lieber das kopfkino an.
Ein richtig schönes Menue, Viva, dass ich wirklich gerne mal beim pD sehen würde. Aber ich fürchte, wenn wir da mal wieder sowas Ähnliches sehen wollen, muss da einer von uns mitmachen. Und VOX sucht im Moment mal wieder dringend Teilnehmer für's pD und es steht zu befürchten, dass sich da noch mehr Dilletanten melden, die mal ins Fernsehen wollen.
Auf der nach unten offenen Skala für gruseliges Dinner kann sich die gestrige Gastgeberin auf einem guten Platz sehen. Fairerweise muß man zugeben, dass wohl schon Schrecklicheres auf den Tisch kam und bei dem einen oder anderen im Vorfeld mehr schief ging, aber wenn man die kulinarischen Anforderungen schon unter der Grasnarbe ansetzt, dann kann man die meisten Katastrophen vermeiden. Trotz dieses anspruchslosen Menüs mußte Mama antraben, um das Töchterlein zu unterstützen und die anspruchsvollen Tätigkeiten übernehmen, wie z.B. die Hollandaise, deren händische Zubereitung die Gastgeberin nicht so recht einsehen wollte. Mama ging wacker an die Aufgabe, die ihr aber auch erst beim 2. Versuch gelang. Dass dies überhaupt möglich wurde, wunderte mich, rührte sie doch alles im Topf ohne Wasserdampf. Ob da allerdings noch was vom Zitronengrasgeschmack dabei war, wage ich zu bezweifeln.
Tochter mühte sich zwischenzeitlich mit einer steinharten Mango ab, nahm dann aber lieber eine, die sich ihren Schneidversuchen nicht ganz verweigerte und brachte diese in einen musigen Zustand. Fix noch Sahne geschlagen, diese mit Mascarpone verrührt, alles zusammen in ein Glas geschaufelt und mit reichlich Zucker bestreut - und fertig war das Dessert. Warum auch kompliziert, wenn es doch auch einfach geht. So in der Art das Credo der Gastgeberin, die mehrmals betonte, nicht kochen zu können und es auch nicht zu wollen, da dies ja nur ein Mittel zum sattwerden ist und möglichst schnell hinter sich zu bringen ist. Nachdem das Muttertier die Putzarbeiten am Feldsalat erledigte und Frau Tochter das Dressing angerührt hatte, konnte auch dieser Gang abgehakt werden.
Die mittlerweile eingetrudelten Gäste wurden in einen völlig kahlen schmalen Raum geführt, in dem nur das Nötigste stand, nämlich Tisch und Stühle. Die lediglich aus einem Feldsalat bestehende Vorspeise überraschte die Gäste dann doch ein wenig. Dann kam die Hähnchenbrust für die Hauptspeise dran, die schon am Vortag erworben wurde, da dafür am gleichen Tag nun wirklich keine Zeit mehr gewesen war bei all dem Aufwand. Diese wurde nocheinmal halbiert (das reicht für die Gäste), ordentlich trocken gebraten, ein paar Beutel Reis zu Wasser gelassen und alles zusammen mit Mamas (wieder aufgewärmte) Soße auf die Teller gebracht. Den Abschluß bildete das Dessert im Glas.
Die sehr gutmütigen Gäste hatten zwar einiges zu bemängeln, gaben aber dennoch 6-8 Punkte. Wofür weiß ich nicht zu sagen. Ich schätze die dafür nötigen Ausgaben auf ca. 30 Euro. Da ist dann noch eine Menge für das Baby übrig.
Zitat von toskanine aus RE: 3. Tag: Mirjam, 31 JahreEin richtig schönes Menue, Viva, dass ich wirklich gerne mal beim pD sehen würde. Aber ich fürchte, wenn wir da mal wieder sowas Ähnliches sehen wollen, muss da einer von uns mitmachen. Und VOX sucht im Moment mal wieder dringend Teilnehmer für's pD und es steht zu befürchten, dass sich da noch mehr Dilletanten melden, die mal ins Fernsehen wollen.
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15.06.2012 10:22
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